Sanierung nach wasserschaden durch:

 

  • Dämmschichttrocknung

Hinweise und Erklärung zur Estrich-Dämmschicht-Trocknung

Auf der Bodenplatte wird meistens ein Dämmmaterial, Styropor oder eine mineralische Wolle mit einer Stärke von ca. 5 cm verarbeitet. Darauf kommt im Bedarfsfall eine Fußbodenheizung und auf diese ein Estrich, der wiederum 5 cm stark ist. Auf diesem Estrich wird entweder eine Fliese, Laminat, PVC, Linoleum oder Teppich verlegt. Dieser Estrich wird schwimmend verlegt. Das bedeutet, dass er umlaufend keine Verbindung mit dem Gebäude hat.

Zum einen liegt er auf dem Dämmmaterial, zum zweiten ist im Rand mittels eines Randdämmstreifen eine Dehnungsfuge von ca. 1cm gelassen worden. Dieses hat den Vorteil, dass Schallübertragungen innerhalb des Gebäudes so gut wie nicht stattfinden.

Bei einem eingetretenen Wasserschaden läuft nun über diesen Randbereich Wasser auf die Bodenplatte. Dort unter der Dämmschicht kann keine eigenständige Trocknung stattfinden! Vor einigen Jahrzehnten war es noch erforderlich, den kompletten Estrich zu demontieren, danach die Bodenplatte zu entfeuchten und neuen Estrich inklusive Fußbodenheizuung und Dämmmaterial einzubringen. Mit dem Estrich-Dämmschicht Trocknungsverfahren ist dies nicht mehr notwendig.

Hier werden im Bereich des Fußbodens im Abstand von ca. 1,5m 20 bis 38mm Löcher in den Fußboden eingebracht, so dass mittels eines Seitenkanalverdichters warme, vorgetrocknete Luft in die Estrich-Dämmschicht eingeflutet werden kann.

Im Randbereich werden wiederum Öffnungen gesetzt, so dass diese warme Luft, die sich in der Estrich-Dämmschicht mit der Feuchtigkeit der Bodenplatte anreichert, mit einer erhöhten Luftfeuchte wieder in das Raumvolumen eindringen kann. Im Raum steht ein Luftentfeuchter, der wiederum die Raumluft entfeuchtet, so dass der Seitenkanalverdichter wieder trockene Warmluft ansaugen und diese wieder in die Estrich-Dämmschicht einbringen kann. Dieser Prozeß dauert in der Regel 14 bis 21 Tage, je nach Feuchtigkeitsmenge.

Bei gefliesten Fußböden gibt es die Möglichkeit, Fliesen zerstörungsfrei aufzunehmen. Das bedeutet, dass die Fuge inklusive Kleberbett um die Fliese herum mittels einer Trennscheibe aufgeschnitten wird. Mit Hilfe einer Heizpyramide und einer Heißluftpistole wird die Fliese auf mehrere 100 Grad aufgeheizt. Keramik hat die Eigenschaft sich auszudehnen, die Fliese reißt sich eigenständig vom Kleberbett los und wir können die Fliese entnehmen. Unterhalb der Fliese wird ein Loch von 20 - 38mm in den Estrich eingebracht, um die trockene Warmluft einzubringen. Anzumerken ist, dass keine 100%ige Garantie gegeben werden kann, dass von 10 Fliesen auch 10 zerstörungsfrei aufgenommen werden können. Ein gewisses Risiko ist immer gegeben. Sollte eine Fliese beschädigt werden, besteht die Möglichkeit, im Nachgang mit Ersatzfliesen zu arbeiten.